Die Suche nach einem Namen für die Kirche begann schon lange vor dem ersten Spatenstich. Anfangs wurden Namen wie „Christuskirche“ oder „Jesus Christus Kirche“ favorisiert. Nach Diskussionen in der Gemeindeversammlung und im Interessenkreis Gemeindezentrum kristallisierte sich dann der Name „Apostelkirche“ und schließlich „Zu den Heiligen Aposteln“ heraus. Ihn akzeptierte auch die Kirchenverwaltung St. Xystus einstimmig und das Erzbischöfliche Ordinariat gab im Oktober 1985 seine Zustimmung.
Was wollte man mit diesem Namen sagen? Erinnern wir uns an die Grundsätze, die Kaplan Wittwer zu Beginn seiner Tätigkeit in Büchenbach-Nord formuliert hatte und die auf große Resonanz bei denjenigen gestoßen waren, die eine christliche Gemeinde mit aufbauen wollten: Sie alle beabsichtigten, eine offene, tolerante Gemeinschaft zu bilden, die sich an der Botschaft Jesu Christi orientiert. Welche Gemeinschaft wäre da nachahmenswerter gewesen, als die der Apostel? Ein Gemeindemitglied, das von Anfang an dabei war, hat das im Kirchenführer so beschrieben:
Der Name „Zu den Heiligen Aposteln“ war von der Gemeinde gewählt worden, weil sie in der Gemeinschaft der Apostel, aber auch in ihrer individuellen Unterschiedlichkeit ein Vorbild sah für ihr eigenes Verständnis von Kirche in der Welt von heute und für ihr Bemühen, die Botschaft Jesu zu hören, zu verkünden und zu leben.
Die Apostel kommen augenscheinlich zum Ausdruck im Siegel der Pfarrei und in den Griffleisten der südlichen Eingangstür zur Kirche, beides vom Bildhauer Heinrich Schreiber gestaltet. Hier sind die Symbole der Apostel dargestellt: Der Hahn für Petrus, ein Herz für Johannes, für Matthias hat der Künstler das 1988 noch geteilte Deutschland gewählt, denn der Legende nach befindet sich das Grab des Heiligen in Trier, also in Deutschland. Für Simon nahm der Künstler die Säge als Zeichen für dessen Martyrium, für Jakobus den Jüngeren, den Gerechten, die Waage, für Thomas den Elefanten, da er das Christentum nach Indien gebracht hat und für Jakobus den Älteren den Pilgerstab. Judas Thaddäus, der Jesus verraten hat, ist als verzweifelter Mensch abgebildet, für Philippus, den Jesus nach Brot für die vielen Menschen fragte, stehen fünf Gerstenbrote und zwei Fische, Bartholomäus trägt seine Haut über den Arm, was auf seinen grausamen Tod hindeutet, der Apostel Matthias ist an einem Geldbeutel zu erkennen, weil er früher Zöllner war, und Andreas am Andreaskreuz.
Die Griffleisten der nördlichen Tür sind ebenso programmatisch. Es sind Hände, Füße und Gesichter zu sehen, also Symbole für unsere körperlichen und geistigen Fähigkeiten, mit denen wir in die Nachfolge der Apostel treten sollen.