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Chronik

Kirchliches Leben in der Pfarrei

Die hauptamtlichen kirchlichen Mitarbeiter und ihre Spuren in der Pfarrei

Barbara Seiller

Im September 1986 konnten die Gemeinden von St. Xystus, Büchenbach-Nord und Frauenaurach erstmals Bekanntschaft mit einem neuen Berufsbild machen, dem der Pastoralassistentin in Gestalt von Barbara Seiller. Obwohl sie nur ein Jahr während ihrer Ausbildung hier verbracht hat, verbinden sie noch vielfältige Erinnerungen mit den Geschehnissen dieser Zeit, wie ihr ausführlicher Beitrag zu dieser Chronik zeigt:

1. Dies Haus aus Stein, es soll lebendig sein,
gebaut für uns, für jedes Kind, für alle, die Gemeinde sind,
die glauben, dass mit Gottes Wort
Gerechtigkeit aus Menschlichkeit beginnt an jedem Ort.
2. Dies Haus aus Stein,
es soll ein Freiraum sein für Zweifelnde, für Träumende,
für neue Wege Suchende.
Lass sie nicht vor der Türe stehn,
macht euch auf, lasst sie herein, gemeinsam wird es geh’n.

Im Erinnern an „meine“ Büchenbacher Zeit ist mir dieses moderne Kirchenlied eingefallen, das viel mit meinem Erleben der jungen, wachsenden Gemeinde „Zu den Heiligen Aposteln“ zu tun hat.

Erlangen-Büchenbach war für mich die erste berufliche Station nach meinem Theologiestudium. Im September 1986 begann ich meinen Dienst als Pastoralassistentin, einem damals noch jungen Beruf in der Diözese. Die Aufbruchsstimmung des 2. Vatikanischen Konzils und der Würzburger Synode prägten mein Erleben und Denken. So wollte ich mich gerne einreihen in einen lebendigen Teil des Volkes Gottes, wollte mit Menschen in ihren Lebens- und Glaubensfragen an einem konkreten Ort unterwegs sein. Und ich wurde – in vielerlei Hinsicht – nicht enttäuscht.

Ich kam als neue Mitarbeiterin in ein engagiertes Team von Hauptamtlichen, in dem auf kreative, nicht immer reibungsfreie Weise versucht wurde, Leben und Glauben für die heutigen Menschen zeitgemäß zu buchstabieren.

Als „Neue“ wollte und sollte ich Einblicke gewinnen in vielfältige Bereiche der Gemeindearbeit in Büchenbach-Zentrum und den dazugehörigen Ortschaften, Büchenbach-Nord und Frauenaurauch. In Erinnerung geblieben sind mir viele Gesichter und Gespräche, Ideen und Initiativen, Enthusiasmus, bisweilen auch Anstrengung und Ernüchterung. In der Liturgie, der Vorbereitung auf die Kommunion und Firmung, in der Jugendarbeit, der Schule, mit jungen Familien, mit Menschen, die ihr Leben vor viele Herausforderungen stellte und in Gremien konnte ich eine große Spannbreite in den Bereichen der Seelsorge und der konkreten Umsetzung erleben.

In Büchenbach-Nord wuchs ein neuer Stadtteil. Viele fanden dort Wohnraum. Ich erinnere mich an sich ständig verändernde Baustellen, wachsende Häuserreihen, neue Straßenzüge und -namen, Menschen, die sich beheimaten wollten. Auch die Kirche war auf der Baustelle präsent. Gottesdienste wurden sonntags in der Pausenhalle der Schule gefeiert, Festtage dort besonders gestaltet. Gleichzeitig fand die Planung der neu zu bauenden Apostelkirche statt: Architekten stellten ihre Modelle vor, lebhafte Diskussionen förderten unterschiedliche Glaubensvorstellungen zutage. Eine spannende Genese.

Ein Jahr lang konnte ich das Wachsen und die Entwicklung in einer neuen Gemeinde miterleben. Es war eine kostbare Zeit.

Meine Ausbildung als Pastoralassistentin setzte ich danach in der Pfarrei St. Peter und Paul in Rattelsdorf bei Bamberg fort. Dort legte ich im Jahr 1993 meine zweite Dienstprüfung ab. Als Pastoralreferentin arbeitete ich den folgenden Jahren in verschiedenen Bereichen der Bildungsarbeit und in der Pfarrei St. Paul, Heiligenstadt. Losgelassen haben mich - auch nach Büchenbach - die Apostel nie!

Mein Leben wurde in dieser Zeit bereichert durch eine wachsende Familie: Ruth (geb. 1988), Lukas (geb. 1991) und Matthias (geb. 1994) fordern und fördern mich seither auf sehr unterschiedliche Weise. Dafür bin ich gemeinsam mit meinem Mann sehr dankbar.

Mittlerweile darf ich beruflich seit einigen Jahren junge Menschen begleiten, die einen beruflichen Weg in die Kirche suchen. Mein Arbeitsfeld ist die Studienbegleitung im Theologischen Mentorat in Bamberg für Studentinnen und Studenten der Diplom-Theologie und der Religionspädagogik.

Meine Vision, die mich auch in den Büchenbacher Tagen geleitet hat, ist geblieben und ich wünsche mir, dass sie – an welchem Ort auch immer – Wirklichkeit werden kann:

4. Dies Haus sind wir, lebendig stehn wir hier
als Steine für den Bau der Welt mit dir,
du Gott, der alles hält, die hoffen, dass mit deiner Kraft,
mit Liebe und mit Phantasie entsteht, was Frieden schafft.
5. So lasst uns geh’n, legt Hand an, bleibt nicht steh’n
in diesem Haus aus festem Stein, die Welt soll voller Leben sein.
Zieht aus, vertraut auf Wort und Brot
in Lebensangst, in Traurigkeit, im Aufstand gegen den Tod.

(Text: A. Schwarzmann, J. Klehr, S. Hoffmann, Musik: J. Klehr)

Barbara Seiller, Bamberg im Februar 2008